Am 8. Juli habe ich bei sonnigem Wetter wieder mal unsere alte Wohngegend am Neustädter Markt besucht.
Anlass waren zwei freundliche Einladungen: eine vom Herrn Hufenreuter zur Feier des 25jährigen Bestehens des Bürgervereins Neustädter Markt e.V. und die zweite von Kunstpädagogik-Studentinnen zu ihren (auch mit mir besprochenen) Präsentationen ich sehe ich höre und den Wintergarten-Lichtspielen im Rahmen des Kunstfestes Neustadt 2015.
Spaziergang durch Neustadt (Juli 2015)
Wie im letzten Beitrag zum Kunstfest Neustadt angekündigt bin ich am Mittwoch-Nachmittag bei 20 Grad und Sonnenschein über das Rabet, die Neustädter Straße und die Schulze-Delitzsch-Straße zum Neustädter Markt gelaufen. Unterwegs habe ich schon mal paar Impressionen eingefangen, die in die Collage (links) mit eingeflossen sind.
Schräg rüber vom Neustädter Markt liegt das Künstler-,,Haus 27″ (Schulze-Delitzsch-Str. 27). Durch die Pilotenküche im Erdgeschoss gelangt man zum Treppenhaus und im ersten Obergeschoss habe ich im Raum Nr. Vier kurz vor um Fünf Marta Kiesow und eine Ihrer Mitstudentinnen (Projekt: ich sehe ich höre) wieder getroffen. Ausgestattet mit einem videofähigen Abspielgerät habe ich mich über die Video- und Audio-Informationen durch das Wohngebiet begleiten lassen. Der Vorteil war, dass ich das Gerät zwischendurch auf ,,Pause“ schalten konnte, wenn ich mal jemanden Bekannten getroffen habe oder der Straßenlärm (an der Eisenbahnstraße) zu laut wurde. Der Rundgang hat vom Tempo her gut funktioniert, die erlebten Informationen waren gut platziert und insgesamt hat das Spaß gemacht. Könnte man da was verbessern? Vielleicht hätte man noch das eine oder andere historische Bild zu den Einwohner-Geschichten ergänzen können …
Ich war auch nicht der einzigste ,,Rundläufer“, am späteren Abend habe ich noch mehrere Probanten mit ausgeliehenem Tablet gesehen. Ich kann diesen Video-Audio-Rundgang für die kommenden Tage sehr empfehlen.
Im Raum Eins war eine kleinere Ausstellung von verblassten Erinnerungsfotos (Projekt Wintergarten Lichtspiele) zu sehen. Da konnte ich (ehrlich) nicht so den richtigen Zugang finden. Unten im Haus, neben der Pilotenküche hab ich die beiden dazugehörigen Studentinnen (hier nur in Kurzform) Eva & Vera angetroffen, die gegenwärtig am ,,Wintergarten-Projekt“ arbeiten und gerade die Filme für Sonnabend-Abend für die Open-Air-Aufführung im Rabet geschnitten haben. Leider hab ich an dem Tag keine Zeit. Trotzdem von mir eine Empfehlung dafür.
ein Bürgerverein feiert
18 Uhr fand auf der Südseite des Neustädter Marktes eine kleine Feier zum 25jährigen Bestehen des Bürgervereins Neustädter Markt e.V. ,,Man ist ja schließlich keine 1000 Jahre alt geworden und deshalb fällt die Feier auch eine Nummer kleiner aus …“ So ähnlich hat Herr Hufenreuter als Vereinsvorsitzender des Neustädter Markt e.V. die anwesenden etwa 25 Gäste begrüßt. Höhere Gäste von der Stadt waren nicht gekommen, bekanntlich wird ja dort täglich das tausendjährige Jubiläum gefeiert 😉
Wir haben gemeinsam auf Geleistetes und weitere Erfolge des Bürgervereins mit einem Glas Sekt angestoßen.
Der Abend war auch eine gute Gelegenheit mich als Neustädter Geschichtenschreiber vorzustellen und auf mein BLOG-Journal mit den vielen Neustädter Geschichten aufmerksam zu machen.
Zu guter Letzt habe ich im ,,Storchennest“ am Gasthof ,,Zur Tenne“ eine interessante Fotoausstellung zu 25 Jahren Leipzig-Neustadt besucht. Das bekommt auch meine Empfehlung.
p.s.: die kleinen blauen Schilder an den alten Häusern enthalten die Information zur alten Gemeinde-Zugehörigkeit der betreffenden Gebäude und die Brandkatasternummer. Heute fehlen diese historisch interessanten Schilder meistens. Vielleicht hat sie ein Interessent angebaut und mitgenommen – hätte ich auch eher drauf kommen können … 😉
weitere Anmerkungen:
+ Das Schild oben im Kopfteil mit der Brandkatasternummer 77 befindet sich übrigens an der Wilhelm-Wander-Schule in der Schulze-Delitzsch-Straße Nr. 23.
+ Brandkatasternummern an den Neustädter Häusern gibt es seit dem Jahr 1882. Im Protokoll der Gemeinderatssitzung vom 3. März 1882 steht dazu:
,,weiter wurde genehmigt, gleichmäßige Schilder für jedes Hausgrundstück mit der deutlichen Bezeichnung der Brandkataster- und Hausnummer anfertigen zu lassen … 30 Pfennige pro Stück.“