Im Teil 1 und Teil 2 hab ich Euch etwas über Reudnitzer Umbrüche, das Entstehen des Luther-Dreiecks, die Vorgängerbauten und die Wurzeln der heutigen Bebauung berichtet.
Wie es mit diesen Grundstücken im Luther-Dreieck weitergegangen ist, wie und warum es vor Ort heute so aussieht wie es aussieht, darüber möchte ich im dritten Teil der Geschichte in einem kleinen virtuellen Rundgang berichten.
Wir beginnen an der Startposition (1), siehe Skizze rechts, an der Ecke Luther-/ Konstantinstraße …
5. sehenswerter Spaziergang
(1) Der kleine virtuelle Spaziergang rund ums Luther-Dreieck an der Kohlgartenstraße im Leipziger Osten beginnt an der Häuserecke Konstantin- und Lutherstraße – an der Ecke vor dem Haus Lutherstraße 24. Nicht ohne Grund!
Dieses Gebäude wurde in den Jahren 2011/12 aufwändig und äußerlich historisch weitestgehend authentisch saniert.
Es erinnert in der Fassaden-Gestaltung und den sichtbaren Details noch am besten an die ursprüngliche Reformstil-Architektur. Dazu hab ich hier mal zwei Detailansichten angefügt, einfach eine Augenweide:
Das Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. Deshalb schau ich gleich mal in die Liste der Kulturdenkmale in Neustadt-Neuschönefeld bei Wikipedia [Quelle #1]:
Lutherstraße | Kulturdenkmale Neustadt-Neuschönefeld (wikipedia) | Kulturd.-ID | ||
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24 | _ | Mietshaus in halboffener Bebauung und in Ecklage, 1906, Putzfassade mit Erkern und Balkons, Putzrelief im Treppenhaus, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | _ | 09293553 |
Baugeschichtlich von Bedeutung, das kann ich nur unterstreichen. Das Haus wurde nicht nur äußerlich saniert – Immobilienangebote weisen auch auf eine zweckmäßige und moderne Innenausstattung hin.
Anmerkung: Als ursprünglichen Bauzeitraum habe ich 1906/07 ermittelt, siehe Teil 2 unserer Geschichte, aber das geht schon klar …
(2) In Uhrzeigerrichtung setzten wir unseren Spaziergang entlang der Lutherstraße in Richtung Kohlgartenstraße fort und kommen schon bald an ein interessantes Gebäude mit der Hausnummer Lutherstr. 26. Das Haus nimmt zwar die gesamte Straßenfront ein (17,6 m), ist aber, wenn man auf genauere Karten schaut, relativ schmal gebaut (7,2 m). Merkwürdig.
Zur Erklärung habe ich hier rechts eine Faustskizze mit dem Grundriss der 2. Etage eingefügt, die ich mir vor Ort schnell mal angefertigt hatte: in jeder Etage befindet sich jeweils nur eine (große) Wohnung!
Und, wenn man genau hinschaut: alle Zimmer haben einen Blick auf den gegenüber liegenden Elsapark – schön!
Lutherstraße | Kulturdenkmale Neustadt-Neuschönefeld (wikipedia) | Kulturd.-ID | ||
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26 | _ | Mietshaus in offener Bebauung, 1907, Putzfassade mit zwei Erkern, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | _ | 09293554 |
Das Gebäude wurde als letztes der Reformstil-Häuser im Luther-Dreieck gebaut und steht in seiner eigenwilligen Architektur auch zu Recht unter Denkmalschutz.
Um das Jahr 2000 wurde das Gebäude vollständig saniert. Dabei entstand nach Angaben im Immobilienportal ,mapio‘ eine gelungene Mischung aus Alt und Neu: sämtliche neue Einbauten wurden modern gestaltet und die vorhandene Altsubstanz bewahrt.
(3) und (4) Wir gehen weiter bis zur spitzwinkligen Straßenecke zwischen der Luther- und der Kohlgartenstraße. Die Straßen treffen hier in einem Winkel von etwa 41 Grad aufeinander. Historisch ist das auf die Linienführung der früheren Verbindungs-Eisenbahn zwischen dem Bayerischen und den Leipziger Nordbahnhöfen in den Jahren von 1852 bis 1878 zurückzuführen.
Weil man beim Bau des großen Eckgebäudes Kohlgartenstr. 31b die Ecke mit einer Sichtfassade ausgeführt hat, blieb auch noch ein kleiner dreieckiger Platz übrig, auf dem offenbar durch alle Zeiten eine Litfaßsäule gestanden hat und auch heute noch steht.
Aber zurück zur Eckbebauung, die ihr Äußeres über die Jahre schon oft gewechselt hat wie nachfolgende Bilder zeigen:
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Die Gebäude in der Kohlgartenstraße 31 a und b wurden im Jahr 1906 gleichzeitig errichtet [Quelle #3 und siehe auch Luther-Dreieck – Teil 2]. Deshalb habe ich die Auszüge zu den beiden Mietshäusern aus der Kulturdenkmal-Liste hier folgend auch gemeinsam aufgelistet:
Kohlgartenstr. | Kulturdenkmale Neustadt-Neuschönefeld (wikipedia) | Kulturd.-ID | ||
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31b | Mietshaus in geschlossener Bebauung und in Ecklage, 1910, Putzfassade mit Erkern, Marmorverkleidung im Eingangsbereich, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | 09291405 | ||
31a | _ | Mietshaus in geschlossener Bebauung, 1910, Putzfassade mit zwei Erkern, Marmor und Windfangtür im Eingangsbereich, Stuck im Treppenhaus, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | _ | 09291404 |

Und noch eine Gemeinsamkeit: im Leipziger Adressbuch des Jahres 1908 habe ich unter dem Eintrag der neu erbauten Häuser Kohlgartenstraße 31a und 31b jeweils Einträge zur Familie Fomm entdeckt:
– Kohlgartenstraße 31a, Hans Fomm, Fabrikbesitzer, 2.Etage
– Kohlgartenstraße 31b, Antonie Fomm (Witwe) und
Rudolf Fomm, Inhaber einer Gravieranstalt, beide 1. Etage. [Quelle #5]
Hans Fomm war zu der Zeit neben seinen Brüdern Fabrik-Mitbesitzer der Firma August Fomm. [Blog-Hinweis Industrieadel (2)]. Antonie Fomm war die Frau des Fabrikanten August Fomm. Im Jahr 1908 wohnte sie als Witwe gemeinsam mit der Familie ihres Sohnes Rudolf, seiner Frau Emilie und deren drei Kindern im Nachbarhaus Nr. 31b. Ich nehme an, sie wohnten in der repräsentativen Eckwohnung – mit Blick ins Grüne zum Park.
Auffällig ist, dass die Giebel-, Dach- und Fassadengestaltung nach dem 2. Weltkrieg offenbar in stark vereinfachter Form wieder hergestellt worden ist. Aus Kriegs-Schadensplänen der Stadt Leipzig kann man entnehmen, dass die Häuser Nr. 29, 31, 31a und 31b an der Kohlgartenstraße durch Bombentreffer schwer bis zumindest teilweise beschädigt worden sind. Die Häuser Nr. 31a und b wurden in den Folgejahren weitestgehend repariert. Erst nach der Wende im Jahr 2012 erfolgte eine generelle Sanierung, die aber wie man auf den Bildern (oben) sehen kann, auch nur einen Teil der ursprünglichen Fassadengestaltung wieder aufgegriffen hat.
Anschließend noch zwei Zeitdokumente zum Haus Kohlgartenstr. 31b.
- Rainer H. hat mir in einer interessanten Zuschrift von der Mecklenburger Seenplatte folgendes mitgeteilt:
Meine Großeltern wohnten von 1939 bis 1976 in der Kohlgartenstraße 31b, …[einem] imposanten Gebäude an der Ecke Kohlgarten- / Lutherstraße. ….
Zunächst wohnten wir als Großfamilie nach dem Krieg in der 31b. Später bezogen meine Eltern eine andere Wohnung. Häufig war ich allerdings zu Besuch bei den Großeltern. Die Trümmer der Häuser Kohlgartenstraße 29 und Konstantinstraße 1 waren mein „Abenteuerspielplatz“. Die linke Seite der Konstantinstraße (ab Lutherstraße) war damals mit Werkhallen bebaut, in denen eine größere Vulkanisierwerkstatt untergebracht war. Es roch manchmal nach Gummi.
Zur Nr. 29 kommen wir gleich …
- Der spätere DDR-Hauseigentümer GWL (Gebäudewirtschaft Leipzig) ließ im Juli 1984 eine Bautechnische Untersuchung zum Kellerbereich des Hauses Kohlgartenstr. 31b mit interessanten Erkenntnissen durchführen. Darin heißt es:
Der gesamte Kellerbereich weist bis zu einer Höhe von 0,70 m bis 1,50 m schwache bis leichte aufsteigende Nässe über Oberkante Fußboden auf. Zurückzuführen ist diese Feuchtigkeit
1. auf eine nicht mehr voll funktionstüchtige Querisolation unter dem Kellerbereich und
2. liegt das Grundstück am Randgebiet des Unterflußlaufes der Rietschke. [Anmerkung Verfasser: Rietzschke]
Bei sehr hoher Wasserführung steigt das Wasser der Rietschke so an, daß es teilweise zu Wassereinbrüchen in Kellern nahe gelegener Gebäude kommt. Ein Wassereinbruch im betreffenden Gebäude ist nicht bekannt. Vorhandenes Wasser steigt lediglich im Mauerwerk hoch. Hier ist eine Differenzierung festzustellen, die nördliche Kellerseite zur Lutherstraße ist stärker von der Durchfeuchtung betroffen. Es sind außerdem leichte Salzausblühungen festzustellen. Senkungserscheinungen wurden im gesamten Kellerbereich nicht festgestellt. [Quelle #3]
(5) Wir gehen noch ein Stück die Kohlgartenstraße in Richtung Friedrich-List-Platz entlang und kommen zur relativ 13,6 m schmalen Fassadenfront des Hauses Nr. 31 (Hofbreite 15,1 m).
Dieses Haus wird aktuell auch in der Liste der Kulturdenkmale des Ortsteils Neustadt-Neuschönefeld aufgeführt. Dort ist Folgendes vermerkt:
Kohlgartenstr. | Kulturdenkmale Neustadt-Neuschönefeld (wikipedia) | Kulturd.-ID | ||
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31 | _ | Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung, 1910, Putzfassade mit Erker, Stuck im Eingangsbereich, Reformstil- Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | _ | 09291403 |
Hierzu zwei Anmerkungen:
- Der Hauseingang und das dahinter liegende Treppenhaus sind ganz auf der rechten Seite des Hauses angeordnet. Im Prinzip gibt es daher vom Treppenhaus her pro Etage nur den Zugang zu jeweils einer großen Wohnung mit je 5 Zimmern mit zusammen etwa 165 m². Ein Blick ins Leipziger Adressbuch des Jahres 1908 weist deshalb jeweils nur eine Mietpartei pro Etage aus, siehe unten links. [Quelle #5]
Diese großen Wohnungen werden heute in der 2. und 3. Etage häufig als Studenten-WG genutzt.
- Nach der Sanierung des Gebäudes im Jahr 2012 ist von der unter Denkmalschutz stehenden Putzfassade mit Stuck und der Reformstil-Architektur nichts mehr übrig geblieben. Im Bild oben rechts habe ich die Projektskizze aus dem Jahr 1906 mit einem aktuellen Bild vom Haus Nr. 31 gegenüber gestellt. Da ist heute faktisch nichts mehr von der alten Gestaltung erkennbar. Immobilienfirmen bewerben das Haus zwar auch heute noch, aus meiner Sicht zweifelhaft, als hochwertig saniertes Denkmalschutz-Objekt.
(6) Wir gehen weiter bis zur Straßenecke Kohlgarten-/ Konstantinstraße.
Auf der Freifläche an dieser Ecke gibt es heute vier Garagen.
Bis zum 4. Dezember 1943 stand hier das repräsentative Eckhaus Kohlgartenstraße 29.
Es wurde beim Bombenangriff auf Leipzig schwer beschädigt und seine Ruine blieb noch bis zum endgültigen Abbruch der restlichen Mauerteile bis zum Mai 1954 stehen. [Quellen #3 und #4]
(7) und (8) Am Schluss unseres kleinen Rundgangs biegen wir in die Konstantinstraße ein und kommen zu den Häusern Konstantinstr. 2 und 4. Das Gebäude der Konstantinstr. 2 wurde als erstes Haus im Luther-Dreieck gebaut, gefolgt vom Nachbarhaus Nr. 4, das aber bereits in der Reformstil-Architektur errichtet wurde.
Konstantinstr. | Kulturdenkmale Neustadt-Neuschönefeld (wikipedia) | Kulturd.-ID | ||
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2 | Mietshaus in ehemals geschlossener Bebauung, 1906, mit Laden, Putzfassade, teilweise bleiverglaste Treppenhausfenster, baugeschichtlich von Bedeutung | 09293583 | ||
4 | _ | Mietshaus in geschlossener Bebauung, 1906, ehemals mit Laden, Putzfassade, Erdgeschoss in Kunststein, Seitenrisalit mit Giebel, Reformstil-Architektur, baugeschichtlich von Bedeutung | _ | 0923584 |
Das folgende Bild mit den beiden Häusern habe ich im Dezember 2018 aufgenommen, als auf der gegenüberliegenden Baustelle vom ,,Konstantinum“ noch der Tiefbau am Wirken war und damit ein ungehinderter Blick auf die Häuser an der Konstantinstraße möglich war.
Links schließt sich das Haus Lutherstraße 24 an und wir kommen damit wieder an unseren Ausgangspunkt zurück.
Ich danke Euch herzlich für Eure Geduld und Ausdauer!
Ihr könnt natürlich die kleine Runde auch selbst gehen, besonders bei schönem Wetter, Sonnenschein und angenehmen Temperaturen wäre das vielleicht ein schöner Frühlings-Rundgang auf architektonisch interessanten Spuren …
Anmerkung: Mit der neuen Kommunalen Gliederung im Jahr 1992 wurde eine willkürliche Struktur der Stadtverwaltung geschaffen, die ursprünglich ausschließlich für statistische Zwecke diente. Inzwischen haben sich die neuen Ortsteil-Namen aber eingebürgert und so weiß heute eigentlich keiner mehr so richtig, dass z.B. zum Ortsteil Neustadt-Neuschönefeld seit 1992 auch die ursprünglichen Kerngebiete der gemeinden Reudnitz und Volkmarsdorf gehören. Das gilt natürlich auch für die Gegend des ursprünglich Reudnitzer Luther-Dreiecks.
Literatur- und Quellenverzeichnis:
Eigenes
Gebäudefotos, Skizzen alter Gebäude, Stadtpläne und Karten vom Leipziger Osten aus meinem Archiv
Blog-Verweise
Reudnitzer Industrie-Adel (2) vom Juli 2020,
Vergessenes an der Konstantinstraße, vom Januar 2020,
Wer war Konstantin? vom August 2019
Quellen
- Quelle #1: Liste der Kulturdenkmale in Neustadt-Neuschönefeld – Wikipedia
- Quelle #2: Gebäudefotos Kohlgartenstraße 31 a und 31b aus den Jahren 1943, 1994 und 2007 von Rainer H. mit freundlicher Genehmigung
- Quelle #3: Stadtarchiv Leipzig, baupolizeiliche Akten zu den Häusern Kohlgartenstr. 29 (BauAkt 8932), 31 (BauAkt 8934) und 31b (BauAkt 23595, Gutachten)
- Quelle #4: Straßenfoto Ruine an der Kohlgartenstr. (Ausschnitt), Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Mediathek Z0043804, mit freundlicher Genehmigung
- Quelle #5: Leipziger Adressbücher der Jahre 1907 bis 1948, online SLUB
persönliche Informationen
Rainer H., seine Großeltern wohnten von 1939 bis 1976 in der Kohlgartenstraße 31b und dort war er als Kind oft zu Besuch.
Danke für die Geschichte, die Bilder und deren Nutzung!
Stefan Fomm, Informationen zu seinen Vorfahren August, Antonie, Hans und Rudolf Fomm
Hallo an den Verfasser dieses Artikels vom Luther-Dreieck Reudnitz 3,
ich melde mich als sogen. „Zeitzeuge“ – 1939 in der Konstantinstr. 2 , EG-Wohnung links (wo dieser kleine Laden involviert war, der meiner Erinnerung nach von ca 1942 bis 1957 nie als solcher genutzt wurde!) geboren.
Ich sehe noch die gegenüberliegende Häuserzeile (jetzt „Konstantinum“) in der Nacht vom 3. zum 4. Dez. 1943 voll in Flammen stehen, der Trümmerberg auf dem Foto von 1948 diente uns Kindern über viele Jahre als „Spielplatz“.
Ich erinnere mich noch an folgendes aus der o.gen. Zeit:
Nebenan in der Konstantinstr. 4 befand sich ein Friseurladen (Wüstendörfer), in dem „Achim“, der Enkel vom alten Wüstendörfer eine Lehre machte und Mitte der 50er Jahre den angesagten „Schluchten-Bibob“ frisierte (mir auch!).
Im Eckhaus zur Lutherstr. 26 wohnte in der 1.Etage Familie Novian (der skizzierte Grundriß ist mißverständlich, Treppenhaus ist nicht an der Ecke, sondern in der Lutherstr. ganz links -siehe auch Foto; an der Ecke sind Erker und Balkone! Weiterhin der erwähnte Blick „Elsapark“: hier sind keine Balkone!)[das ist falsch, deshalb von mir gestrichen, siehe Antwort – Harald St.]Die Litfaßsäule Ecke Lutherstr./Kohlgartenstraße diente damals schon uns Kindern beim „Versteckspielen“. In der Kohlgartenstr. 31 b wohnte damals mein Freund Ernst Hofmann, er hatte eine Beinverletzung auf Grund eines Unfalles mit einem LKW.
Gegenüber in der Kohlgartenstr. befand sich eine Böttcherei (Faßbau). Wir Kinder konnten zusehen, wenn ein frisch gebackener Geselle „gegautscht“ wurde.
In der Konstantinstr. befand sich im Haus Nr. 5 hinten im Untergeschoß eine Wäscherei und dahinter in einem besonderen, flachen Anbau eine Schmiede. Hier wurden u.a. Brauereipferde neu „besohlt“ (für uns Kinder immer ein besonderen Schauspiel).
Im Elsapark diente eine leichte Geländevertiefung uns Kindern im Winter als „Rodelbahn“.
Die vorgelagerte sogern. „Schwabevilla“ war zu Beginn der DDR-Zeit eine Polyklinik.
Insgesamt diente das Lutherdreieck uns Kindern als Rennbahn mit Fahrrad oder Tretroller (sofern vorhanden) – Verkehr war damals eher selten. „Gekreiselt“ wurde vorn in der schräg gegenüberliegenden „Ranftschen Gasse“ – die einzige Fläche, die kein Kopfsteinpflaster aufwies. Auch den Gummigeruch von der Fabrik Ecke Konstantin-/Lutherstr. habe ich noch in der Nase……
Soviel zu dem, was mir beim Lesen des Artikels schnell noch einfiel.
Es ist gewiß gut 10 Jahre her, als ich das letzte Mal vor den Häusern stand, die mich an meine Kindheit erinnern – Leipzig ist 500 km von meinem jetzigen Wohnsitz (seit 1957) entfernt…..!
Herzliche Grüße aus Siegen
Winfried Scherber
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Hallo Wilfried Scherber, vielen Dank für die interessanten und aufschlussreichen Zeilen!
Von meiner Seite eine kleine Korrektur zu den Ausführungen im Kommentar: das Eckhaus Konstantin-/ Lutherstr. trägt nicht die Nummer 26, sondern die 24. Die Lutherstr. 26 befindet sich etwa in der Mitte zwischen Konstantin- und Kohlgartenstr. Um Verwirrungen zu vermeiden, habe ich den betreffenden Satz im Kommentar gestrichen.
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