zur Fähre bei Höfgen

GRM-FHaus.16-08 Bei angenehmem sommerlichen Wetter sind wir gestern von Grimma aus die etwa 2 km von der Hängebrücke entlang der rechten Muldenseite nach Süden in Richtung Höfgen gewandert. Weil es bei Höfgen keine Brücke gibt, benutzt man zur Überquerung der Mulde seit jeher die ,,personenbetriebene“ Kahnfähre. Heute gehört die Fähre zur Muldenschifffahrt Grimma GbR.

Das ist praktisch und zugleich kommunikativ, weil wir bei der Gelegenheit mit dem Fährmann bei der kurzen Überfahrt ein paar Worte wechseln und dabei auch etwas in Erinnerungen schwelgen konnten …

Unsere Familienausflüge führten auch früher oft nach Grimma und in die Höfgener Gegend.

Schon als Kinder, so Ende der 1950er Jahre, sind wir Brüder mit unseren Eltern von Leipzig aus mit dem Zug nach Grimma gefahren und von dort aus diesen Weg rechts der Mulde bis zur Fähre gewandert. Damals waren nur ganz wenige Wanderer und kaum Radfahrer unterwegs gewesen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass mein Vater am Fähranleger seine Hände zum Ruftrichter formte und: ,,Hol über!“ gerufen hat. Dann kam der Fährmann mit dem Kahn am Seil und der langen Stange vom Fährhaus herüber und hat uns abgeholt. Das war für uns als Großstadt-Kinder natürlich immer eine abenteuerliche Sache. Fotos hat damals keiner gemacht – das war ja nichts besonderes.

Höfgen_01In den 1980er Jahren sind wir mit unserer jungen Familie, besonders zum traditionellen Pfingstausflug in die Natur, auch oft diesen Weg in Richtung Höfgen gewandert. Ich habe noch ein älteres Farb-Dia vom 8. Juni 1981 (Pfingstmonteg) entdeckt. Auf dem Dia sind wir an der schlichten Anlegestelle der Fähre zu sehen. Rufen war nicht mehr: ,,Bitte klingeln“ steht rechts oben am Schild an der dicken Eiche. Viel Betrieb war damals nicht wie man auf dem Bild rechts sehen kann. Damals wurde die Fähre von Familie Müller betrieben. Sie wohnten im Höfgener Fährhaus. Ein paar historische Fähren- und Familienbilder aus dieser Zeit kann man auf einer Internet-Seite von Helfried Strauß betrachten.

Höfgen_02Im Filmarchiv habe ich auch noch ein paar Bilder von unserem Pfingstausflug am 14. Mai 1989 nach Höfgen gefunden. Da war richtig Hochbetrieb an der Fähre und Fährfrau Brigitte Müller hatte ohne Pause zu tun – auch ihr Mundwerk stand nie still. Eine Woche vor Pfingsten hatten in der DDR die sehr umstrittenen manipulierten Kommunalwahlen stattgefunden. Frau Müller wetterte dagegen, dass sich fast die Bootsbalken bogen. Oh, da war sie so richtig in Fahrt gekommen!

Höfgen_05 Höfgen_04

Hier noch ein paar Impressionen vom Wegesrand vom gestrigen Ausflug ins Muldenland bei Grimma:

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