Kellner! ein Markranstädter!!

L.-Neustadt, Hermann-Liebmann-Str. 85 mit alter Fassadenmalerei, im März 1989

L.-Neustadt, Hermann-Liebmann-Str. 85
mit alter Fassadenmalerei, im März 1989

Das Bild habe ich im Frühjahr 1989 nahe der Kreuzung Ernst-Thälmann-/ Hermann-Liebmann-Straße aufgenommen.

Links die stadtwärtige Haltestelle der Straßenbahnlinien 17, 22, 27 und 37. Das Haltestellenschild ist schon mindestens so schräg wie die Wohngegend seinerzeit 😉

An der Haltestelle befand sich damals eine Softeis-Diele, die wie so viele Geschäfte in dieser Gegend in den 80er Jahren geschlossen wurde.

Im Haus mit der alten Bier-Reklame, Hermann-Liebmann-Straße 85, befand sich damals die dubiose Nachtbar  ,,Achtern Strom“. Lustig: der kleine Flitze-Hund auf dem Reklame-Bild. Das fast identische Fassadenbild mit dem Kellner befand sich auch am Restaurant ,,Bergschlößchen“ in der Ernst-Thälmann-Straße 56. Weiterlesen

über Straßen und Plätze auf Neustädter Gebiet

[dieser Artikel basiert auf einem Text aus dem Heft 1 zur Wohngebietsgeschichte, das im Jahr 1988 im Eigenverlag des WBA 102 in Leipzig-Neustadt erschienen war]

Straßen, Plätze und deren Namen in Leipzig-Neustadt

Geschichte_03Heute gibt es auf dem Gebiet von Leipzig-Neustadt zwölf Straßen. Willkürlich kann man in folgende Rubriken unterteilen:
–   führende Vertreter der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, Politiker (3),
–   bedeutende eisenbahn-historische Leipziger Persönlichkeiten (2),
–   Namen ehemaliger Besitzer des Rittergutes Schönefeld, auf dessen Territorium der Ort entstand (3)
und
–   Orts- und territorial bezogene Bezeichnungen (4). Weiterlesen

L.-Neustadt, Brückenblick, 1988 (5)

 S-Bahn am Abend …

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Leipziger S-Bahn kurz nach der Ausfahrt vom Haltepunkt Leipzig-Ost, März 1988

Ein S-Bahn-Zug der Linie A mit Doppelstock-Einzelwagen vom Waggonbau Görlitz in der einer, soweit ich mich erinnere typisch beige/braunen Lackierung (auch als ,,Senftöpfe“ bezeichnet), fährt unter der Hermann-Liebmann-Brücke hindurch in Richtung Leipzig-Hauptbahnhof.

Rechts im Bild das Gebäude des alten Eisenbahner-Wohnheims. In der Bildmitte (hinten) die Bögen der Brandenburger Brücke und links im Bild sind Teile des Freilade-Bahngeländes Leipzig-Ost zu sehen.


fotografiert am 26. März 1988 mit Exakta Varex VX, Lydith 30 mm auf s/w-Film ORWO NP27

Algebra-Mildner und Graf von Zitzewitz

Im ersten Studienjahr 1974/75 unseres Physik-Studiums hatten wir im Hörsaal des Mathematik-Instituts in der Talstraße in den frühen Vormittagsstunden Vorlesungen zum Thema lineare Algebra und analytische Geometrie.
Das war für uns Studenten nicht immer ganz einfach … 😉

Die 1 1/2 stündigen Vorlesungen beim Herr Dr. Robert Mildner hatten aber zur ,,Halbzeit“ immer einen charakteristischen Höhepunkt: eine kleine Anekdote aus dem Leben des Grafen von Zitzewitz.
Das kam beim ,,studentischen Publikum“ bei dem nüchternen Stoff stets sehr gut an … Weiterlesen

L.-Neustadt, Brückenblick, 1981 (4)

 … mit Dampf zum BW Engelsdorf

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Traditionszug mit der Lok 50 1002-0 bei der Durchfahrt am Hp. Leipzig-Volkmarsdorf, August 1981

Am 2. August konnte ich auf der Hermann-Liebmann-Brücke einen Sonderzug mit der Dampflok 50 1002-0 bei der Durchfahrt am Haltepunkt Leipzig-Volkmarsdorf fotografieren.
Der Traditionszug pendelte anlässlich des 75ten Bestehens des Bahnbetriebswerks Leipzig-Engelsdorf als Zubringerzug zwischen Leipzig-Hbf. und Engelsdorf-Werkstätten. Weiterlesen

L.-Neustadt, Brückenblick, 1981 (3)

 … die S-Bahn kommt

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Leipziger S-Bahn kurz vor dem Haltepunkt Leipzig-Ost, August 1981

Ein S-Bahn-Zug der Linie A kommt vom Hauptbahnhof Leipzig zur Weiterfahrt in Richtung Gaschwitz. Hier auf dem Bild kurz vor der Hermann-Liebmann-Brücke bei der Einfahrt in den ehemaligen Haltepunkt Leipzig-Ost. Weiterlesen

L.-Neustadt, Brückenblick, 1985 (2)

 … schlechte Aussichten, Januar 1985

Blick von der Hermann-Liebmann-Brücke auf L.-Neustadt, Januar 1985

Blick von der Hermann-Liebmann-Brücke auf L.-Neustadt, Januar 1985

Das nebenstehende Bild wurde am Sonntag, den 20. Januar 1985 von der Hermann-Liebmann-Brücke aus in Richtung Südwest (L.-Neustadt) aufgenommen.
Bei Temperaturen um minus 9 Grad herrschte eine sogenannte austauscharme Witterungsphase und durch den hohen Industrienebelanteil in der ,,Luft“ war die Sicht stark reduziert. Vom Smog durfte in den Medien der DDR offiziell nicht gesprochen oder geschrieben werden.

Mit etwas Mühe kann man noch die wartenden Fahrgäste auf dem Bahnsteig des Haltepunktes Leipzig-Volkmarsdorf erkennen und in der großen Bildversion (drauf klicken!) kann man in der Bildmitte bei genauen Hinsehen den Turm der Neustädter Heilig-Kreuz-Kirche erahnen.

fotografiert mit Exakta Varex VX, Domiplan 50 mm auf s/w-Film ORWO NP20

L.-Neustadt, Brückenblick, 1981 (1)

 … auf ins Oberholz

Zug zum Oberholz am Bahnsteig des Haltepunkts Leipzig-Volkmarsdorf, August 1981

Zug zum Oberholz am Bahnsteig des Haltepunkts Leipzig-Volkmarsdorf, August 1981

Noch in den 80er Jahren konnte man direkt von der Hermann-Liebmann-Brücke, auf der linken Seite in Richtung Schönefeld, über eine Treppe auf den Bahnsteig des Haltepunktes Leipzig-Volkmarsdorf gelangen und von dort aus mit dem Zug in Richtung Geithain ins Naherholungsgebiet Oberholz fahren.
Ein paar Jahre später wurde dieser Haltepunkt (noch zu DDR-Zeiten) geschlossen und heute erinnert so gut wie nichts mehr daran. Der Kenner kann noch die Bahnsteigreste entdecken. Weiterlesen

… über Badegelegenheiten in Neustadt / Neuschönefeld

[Im Neustädter Markt Journal, Heft Nr. 13, September 1992 auf den Seiten 2 bis 5 erschienen unter dem Titel:]

Historisches    … über Badegelegenheiten in unserer Gegend

Als ich am 21. Juli [1992] die ersten Zeilen dieses Beitrages schrieb, zeigte das Außenthermometer bei uns hier an der Eisenbahnstraße 37,1° C.
Heiße Tage hat es sicher auch in den vorigen Jahrhunderten gegeben. Vielleicht war es bei der offenen Bebauung damals nicht so drückend heiß wie heute in den engen Straßenschluchten unserer Stadt.
Im vorigen Jahrhundert hatten die Vorort-Wohnungen in der Regel kein fließendes Wasser. Alles benötigte Wasser musste mit dem Eimer vom Brunnen auf dem Hof oder in der Nachbarschaft geholt werden.
Die Badelustigen aus unserer Gegend sind da sicher lieber nach Schönefeld zum Rohrteich (die Rohrteichstraße erinnert heute noch daran) oder zu den Parthe-Flussbädern gegangen. Weiterlesen

Leipziger Thomaskirche, im Oktober1974

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Leipzig, Thomaskirche Ostseite, Okt. 1974

Eine scheinbare Alltagsaufnahme von der Thomaskirche in Leipzig im Oktober 1974? Nein, nicht ganz: an der Außenmauer des östlichen Chorraums hatte über Nacht jemand ein Atomkriegsgegner-Symbol mit weißer Farbe deutlich sichtbar angebracht. Und dieses Symbol war vom Marktplatz aus sehr gut zu sehen.

Unter den Jugendlichen (auch) in der DDR war dieses Zeichen ein beliebtes Symbol, um die Ablehnung von Krieg und Wettrüsten zum Ausdruck zu bringen. Mein Motorrad-Sturzhelm war auch demgemäß rot/weiß eingefärbt. Weiterlesen