Eisenbahnstraße, 1925 vs. 2015

… vor 90 Jahren in Leipzig-Neustadt

eisenbahnstr.1925dIm Jahr 1986 habe ich von einem guten Bekannten, der in der damaligen Ernst-Thälmann-Straße gewohnt hatte, eine alte Postkarte zum Kopieren erhalten.
Die Qualität des Ausgangsmaterials als gelaufene Postkarte war nicht sooo toll, auch die (fast) händische Beschriftung „Leipzig, Eisenbahnstr.“ fühlt sich mehr nach Amateur an.
Einen von mir handschriftlich mit Anmerkungen versehenen Abzug hatte ich 1987 im Stadtarchiv gegen die Nennung der Aktenbezeichnungen mit den Bauunterlagen der Kreuz-Kirche, L.-Neustadt eingetauscht. Weiterlesen

Spitzenbild aus Alt-Reudnitz

Panorama_R-T2Heute mal ein Blick auf eine sehr interessanten, sonst wenig beachteten Straßenabschnitt im Leipziger Osten.  Es handelt es sich dabei um einen Blick auf das Haus Kapellenstraße Nr. 22 und damit auf die alte Ortslage von Reudnitz/ Tietschendorf, das heute (genauer: seit März 1992) zum Stadtteil Neustadt-Neuschönefeld gehört, siehe auch Artikel ,,unbekanntes Reudnitz„.

Zum Foto: links der Blick in die Dresdner Straße mit dem ehemaligen (hellen) Verwaltungsgebäude vom Reudnitzer Straßenbahnhof, rechts der Blick in die Kapellenstraße.
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Die Leipziger Eisenbahnstraße

Bahnübergang an der Eisenbahnstraße, um 1850

Bahnübergang Eisenbahnstraße,
Schönefelder Weg um 1850

[Im Neustädter Markt Journal, Heft 6 (Februar 1992) auf Seite 10 ff. erschienen.  Mit Ergänzungen vom August 2015.]

Die Leipziger Eisenbahnstraße (zeitweise Ernst-Thälmann-Straße) entstand vor etwa 180 Jahren mit dem Bau der ersten deutschen Ferneisenbahnlinie von Leipzig nach Dresden, unmittelbar neben dieser Strecke im Osten von Leipzig.
Stadtauswärts, etwa im Bereich der linken Straßenseite und des linken Fußwegs der heutigen Straße, fuhren bereits 1837 die ersten Züge von Leipzig nach Althen.

Auf Grund dieser Vorgeschichte verläuft die heute etwa 2,5 km langen Eisenbahnstraße fast schnurgerade und auf sehr ebenen [Bahn-]Niveau. Von Bahndämmen und Einschnitten wie auf dem Bild ist allerdings nichts mehr zu sehen.
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Leipzig, Baustelle Ernst-Thälmann-Straße, 1990

Baust.EThStr_1990Zum Ende der DDR waren Straßenzustand und Bahnschienen auf der Ernst-Thälmann-Straße im Leipziger Osten total marode,  weil kaum noch Mittel für Erhalt oder gar Erneuerung verfügbar waren (zumindest nicht in Leipzig). Das haben wir auch von unserer Wohnung in der Neustädter Straße aus gespürt. Tagsüber ratterten damals die Tatra-Bahnen der Linien 2, 13, 17, 27, 33 und 37 im 2 bis 3 minütigem Abstand  vorbei. Da unser Schlafzimmer keine Doppelfenster hatte, wurden wir  bereits in früher Stunde von den ersten Bahnen wach gerüttelt – zum Glück fuhren da die Bahnen seltener …
Im Frühjahr 1990 war die Sanierung des vorderen Teiles der Ernst-Thälmann-Straße eins der vordringlichsten Straßenbau-Projekte in Leipzig: im Abschnitt zwischen Listplatz und Hermann-Liebmann-Straße wurden auf 800 m Straße und Schienen aufwendig saniert. Wenn man auf das Verkehrszeichen-Bild (rechts) klickt, dann kann man einen Straßenblick vom Mai 1990 sehen.

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Neustadt im Juli 2015, Kunstfest + 25 Jahre Bürgerverein

L_Kunstfest-c12Am 8. Juli habe ich bei sonnigem Wetter wieder mal unsere alte Wohngegend am Neustädter Markt besucht.
Anlass waren zwei freundliche Einladungen: eine vom Herrn Hufenreuter zur Feier des 25jährigen Bestehens des Bürgervereins Neustädter Markt e.V. und die zweite von Kunstpädagogik-Studentinnen zu ihren (auch mit mir besprochenen) Präsentationen ich sehe ich höre und den Wintergarten-Lichtspielen im Rahmen des Kunstfestes Neustadt 2015.

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ich sehe ich höre – Neustadt, Juli 2015

l-nst_osm_2015-kfich sehe ich höre – Spaziergang durch Erinnerungen der Neustadt
Projekt im Rahmen des Kunstfests Neustadt von Studentinnen des Instituts für Kunstpädagogik Leipzig


Am Montag, den 15. Juni 2015 habe ich mich mit drei netten jungen Studentinnen (Juliane Trinks/Klara Binnewitt/Martha Kiesow) am Bayerischen Platz bei einem Kaffee-Plausch zum Thema ,,ich sehe ich höre“ getroffen – vielen Dank übrigens für den Kaffee und das erklärende Flugblatt.
Geplant ist dazu ein Neustädter Spaziergang, ausgehend vom ,,Haus 27″ in der Schulze-Delitzsch-Straße, am Markt vorbei in Richtung Neustädter Straße und weiter über die Eisenbahnstraße und Hedwigstraße zurück …
Das klingt sehr interessant – wer dazu mehr erfahren möchte, der kann ja im Zeitraum vom 4. bis 12. Juli zum Neustädter Markt kommen und einfach mitmachen.
Auf dieser Route würden mir schon paar historische Bezüge einfallen.
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Winter-Kapriolen, Teil 1: 1978/79

 Blizzard über Deutschland im Winter ’78/’79

L.-Reudnitz, auf der Stötteritzer Straße, 31.12.1978

L.-Reudnitz, auf der Stötteritzer Straße, 31.12.1978

Ende Dezember 1978 hatte Mitteleuropa unter einem dramatischen Kälteeinbruch zu leiden: innerhalb weniger Stunden sanken die Temperaturen auch in Leipzig von etwa + 10 auf – 18 °C.
Was dann wirklich über das Land mit starkem Schneefall und Kälte mit bis dahin unvorstellbarer Wucht hereinbrach, hatte man bis dahin nur über arktische Blizzards gelesen.
Da war der Schlitten manchmal das einzigste zuverlässige Verkehrsmittel um in Leipzig von A nach B zu gelangen, siehe Bild rechts.
In der DDR brach über Silvester die Energieversorgung für zwei Tage komplett zusammen. Das war auch bei uns in Leipzig-Neustadt so, aber wir hatten wenigstens noch Kohlen im Keller und konnten unsere Öfen heizen, in den Leipziger Neubaugebieten sah es da nicht so gut aus.

Für meinen kleinen Bericht habe ich folgendes Material verwendet: s/w-Bilder aus meinem Filmarchiv, ein aus Wetterzentrale.de erstelltes Wetterdiagramm, selbst erlebte Geschichten und verschiedene historische Zeitungsausschnitte von einem extremen Winter in Leipzig …

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Historisches über Leipzig-Neustadt

[Artikel stammt zum Teil aus dem Heft 1 zur Wohngebietsgeschichte, der im Jahr 1988 im Eigenverlag des WBA (Wohnbezirksausschusses) 102 erschienen war]

Geschichte_03Historischer Einblicke in die Geschichte von Leipzig-Neustadt  von der Ortsgründung bis zu dessen Eingemeindung zur Stadt Leipzig.

1. Ursachen der Ortsgründung
Leipzig-Neustadt ist, historisch gesehen wie auch der Nachbarort Neuschönefeld eine neuere Ortsgründung. Es ist weder aus einer bäuerlichen Dorfgemeinschaft noch aus einem alten Ortskern heraus gewachsen, wie man das im benachbarten Schönefeld, Reudnitz oder Volkmarsdorf heute noch mit etwas Fantasie erkennen kann. Gesicherte historische Erkenntnisse liegen ab Mitte des 19. Jahrhunderts vor. Weiterlesen

Winter-Kapriolen, Teil 2: 1987

L.-Neustadt,  ,,weiße Weihnachten" 1986

L.-Neustadt, es schneit im Hinterhof
an der Thälmann-Straße, 23.12.1986

Winter-Kapriolen (2): Januar 1987

Anfangs sah das im Dezember 1986 ja ganz prima aus – der Blick aus dem Kinderzimmer-Fenster am 23. Dezember zeigte: leise rieselt der Schnee …
Auch im Hinterhof an der Ernst-Thälmann-Straße wurde es bei leichtem Frost langsam weiß und wir hatten hier in Leipzig dann am 24. mit etwa 10 cm Neuschnee ,,weiße Weihnachten“.

Die weiße  Pracht reichten leider nur knapp über die Weihnachts-Feiertage und pünktlich ab dem 27. Dezember hatten schon wieder Tauwetter mit Temperaturen knapp über Null Grad und mit Regen bis über den Jahreswechsel.

Es schien eine kurze Winter-Episode gewesen zu sein und das ist ja in unseren mitteleuropäischen Breitengraden häufig der Fall, oder ? Weiterlesen

alte Häuser an der Neustädter Straße

Wohngebiets-Geschichte per Foto in Leipzig-Neustadt.

L.-Neustadt, Neustädter/ Ecke Ernst-Thälmann-Str., April 1990

L.-Neustadt, Neustädter/ Ecke Ernst-Thälmann-Str., April 1990

Im Frühjahr 1990 wurde die Ernst-Thälmann-Straße samt Straßenbahn-Gleisen umfangreich saniert, daher hier im Bild die gestapelten Fertig-Schienen, Bauwagen und Aggregate. Weiterlesen